Mehrfach kam es zu Mülltonnenbränden. Höchstwahrscheinlich weil nicht komplett abgekühlte Feuerwerksreste im Müll entsorgt wurden. Foto: Feuerwehr Bösel

Zahlreiche Einsätze von Rettungskräften, 78 Polizeieinsätze und damit verbundene 17 Strafanzeigen verzeichnet die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta im Oldenburger Münsterland. Zumindest aus polizeilicher Sicht verlief der Jahreswechsel aber grundsätzlich friedlich.

Oldenburger Münsterland. Im Vorfeld zur Silvesternacht war es bereits in verschiedenen Medien zu hören und zu lesen: Nach den Corona-Jahren griffen die Bürger zum Teil wieder tief in die Tasche, um sich mit Feuerwerk „einzudecken“. Auch der Import von Feuerwerkskörpern stieg laut statitstischem Bundesamt dieses Jahr wieder deutlich an. Zu wirklich ernsten Zwischenfällen in Verbindung mit Feuerwerk kam es glücklicherweise nicht.

Laut Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta kam es zu einigen, meist alkoholbedingten, Streitigkeiten und Körperverletzungsdelikten sowie zu kleineren Bränden, vermutlich verursacht durch Feuerwerkskörper. Zusätzlich wurde eine geringe Anzahl von Verkehrsdelikten, wie Trunkenheit im Straßenverkehr, aufgenommen.

Besonders aufgefallen war ein Mann (40) in der Friesoyther Innenstadt: Mit einem Baseballschläger beschädigte er am frühen Abend in alkoholisiertem Zustand zwölf Autos sowie eine Haustür. Mitunter durch Hinweise aufmerksamer Bürger wurde der Mann von der Polizei gefasst. Ein bereits vorliegender Haftbefehl bescherte ihm die umgehende Unterbringung in der JVA Oldenburg.

Ebenfalls bewaffnet war ein 20-Jähriger Lohner, als er sich auf dem Europaplatz in Vechta aufhielt. Mit einer Schreckschusspistole feuerte er hier mehrfach in die Luft. Als Polizeibeamte den jungen Mann konfrontierten, konnte dieser keine waffenrechtliche Erlaubnis vorweisen. Die Folge: Die Beschlagnahmung von gleich zwei Schreckschusswaffen samt Munition und ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz.

Weiterhin habe es vermehrt kleinere Brände gegeben. Oft waren der falsche Gebrauch von Feuerwerk bzw. die Entsorgung der Grund dafür. Größere Sachschäden sowie Personenschäden gab es allerdings nicht. Auch dank des schnellen Handelns couragierter Feuerwehrleute. In Bösel feierten nämlich einige Kameraden privat, als die Meldung kam, dass in der Thüler Straße – für die Feiernden gleich gegenüber – auf einem Balkon ein Feuer ausgebrochen war. Die Kameraden haben vor Eintreffen weiterer Kräfte bereits ausmachen können, dass ein Tisch Feuer gefangen hatte – laut Feuerwehr Bösel möglicherweise durch Glutnester in den Verpackungsresten einer Feuerwerksbatterie. Nach Eintreffen der Feuerwehr Garrel, die zuerst vor Ort war, wurde der Brand schnell gelöscht und Schlimmeres verhindert.

In Flammen stand gegen 1.10 Uhr außerdem ein Auto in der Von Herder Straße in Garrel. Aus noch ungeklärter Ursache war der Wagen in Brand geraten. In Mitleidenschaft gezogen wurden dabei auch die Gebäudefassade eines Mehrparteienhauses und ein danebenstehender Wagen. Das Feuer wurde durch die Freiwillige Feuerwehr Garrel gelöscht. Geschätzter Sachschaden: 9000 Euro.

Vereinzelt kam es außerdem zu Mülltonnenbränden. Laut Polizei, weil vermutlich noch nicht vollständig abgekühlte Feuerwerkskörper in die Tonnen geworfen wurden. Diese falsche Entsorgung dürfte auch der Grund für Rauchentwicklung in einer Garage an der Sonnenblumenstraße in Cloppen burg gewesen sein. Gegen 2.50 Uhr sorgte der Müll für starken Rauch. Die Feuerwehr musste lediglich den Eimer löschen, Personen kamen nicht zu Schaden.

In Lastrup kam es derweil auf der Terrasse eines Wohnhauses am Müllerweg zu einem Brand. Eine Steckdose hatte sich aus noch ungeklärter Ursache entzündet. Neben der Dachkonstruktion sowie dem Bodenbelag der Terrasse wurden auch zwei Fenster am angrenzenden Wohnhaus beschädigt. Das Feuer wurde durch die Freiwillige Feuerwehr Lastrup gelöscht.

Angriffe auf die Einsatzkräfte verzeichnete die Polizei in dieser Silversternacht im Oldenburger Münsterland keine.