Automatischer Müllsammler im Testlauf: Jeremy, Balthasar und Percy-Leon (etwas verdeckt, v.l.) sowie Hannes und Sebastian (r.) führen ihr Ergebnis vor, was von Henrik (Mitte) interessiert begutachtet wird. Foto: Vollmer

Von Heinrich Vollmer

Holdorf. Unter dem Motto „Machen und Ausprobieren“ führten 46 Schüler der Georg-Kerschensteiner-Schule (GKS) an drei Tagen die sogenannten „Hack-Days“ durch. Die Aufgabe: Schwachstellen im Schulalltag identifizieren und mit kreativen Ideen Verbesserungen entwickeln. Die Hack-Days sind ein praxisorientiertes Projekt für die 8. Klassen, das von Fachleuten aus den Bereichen Informatik, Design und Maschinenbau begleitet wird. Nach den drei kreativen Werkstatttagen stellten die zehn Kleingruppen ihre entwickelten Prototypen in der Aula ihren Mitschülern vor. Dabei zeigten sie spannende Lösungsansätze für Schwachstellen im Schulalltag. Mit Hilfe technischer und digitaler Werkzeuge aus bereitgestellten Materialkoffern – darunter Sensoren, Mikrocomputer und Lötstationen – setzten sie ihre Ideen in die Tat um. So entwickelte eine Gruppe ein Gerät zur Überwachung von Bodenfeuchtigkeit und Licht, das Pflanzen optimal versorgt. Eine andere Gruppe baute einen Rauchmelder mit Alarmsignal, der Raucher auf den Toiletten abschreckt.

„Die Hack-Days leisten einen Beitrag zur Verbesserung der digitalen Bildung. Sie fördern die Fähigkeit, Probleme und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und eigenständig Lösungen zu entwickeln“, berichtete der begleitende Lehrer Lennart Schraps. Er stand mit seiner Kollegin Kristina Witte den Schülern gemeinsam mit den Fachleuten zur Seite. Unterstützt und möglich gemacht wurden die „Hack-Days“ durch die Mentoren-Plattform „Make Your School“ und die Bildungsregion Vechta.

Ein besonders innovatives Projekt kam von Jeremy, Balthasar, Percy-Leon, Hannes und Sebastian aus der Klasse 8a: Die Gruppe entwickelte ein selbstfahrendes Müllsammelfahrzeug mit einer speziellen Müllsammelwalze und einem Auffangbehälter. Ähnlich wie ein Rasenmähroboter sorgt es für einen sauberen Schulhof oder Pausenraum. „Das Schwierigste war es, die Lenkung durch Sensoren hinzukriegen, damit der Roboter nicht gegen Hindernisse, wie zum Beispiel die Tischtennisplatte, fährt“, erklärten die vier Tüftler.

Auch andere Gruppen beeindruckten mit kreativen Ideen: Jan, Denniz und Diler entwarfen ein Tresorschließfach, das per Chip aktiviert wird und einen Zahlencode generiert. Dieser wird auf dem Handy oder Tablet des Nutzers angezeigt und ermöglicht so den Zugang zum Fach. Eine weitere Gruppe entwickelte einen Chipleser für die Mensa, der durch Essensbewertungen der Schüler hilft, beliebte Gerichte häufiger in den Speiseplan aufzunehmen. Die Gruppe „Wasserspendarius“ baute einen Apparat zur Bereitstellung von Trinkwasser, um bspw. Wege zum Wasserspender im unteren Pausenraum zu sparen. Außerdem entstanden ein Snackautomat mit Roboter-Auswurfmechanismus sowie ein Kiosk-Bestellterminal, bei dem Artikelnummern ausgewählt und direkt an das Kioskpersonal übermittelt werden.