Freuten sich über die Erkenntnisse des KMN-Treffens im Kreishaus (v.l.): Amira Hasso, Petra Thesing, Franz-Josef Franke und Dr. Stefanie Föbker. Foto: Rühl/LK Cloppenburg

Im Landkreis Cloppenburg kamen Vertreter des Netzwerks Kooperative Migrationsarbeit Niedersachsen (KMN) zusammen, um erfolgreiche Integrationsprojekte vorzustellen und sich über zukünftige Herausforderungen auszutauschen. Dabei drehte es sich um innovative Ansätze und die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in der Integrationsarbeit.

Kreis Cloppenburg. Seit dem Jahr 2000 tauschen sich die Beratungs-, Service- und Informationsangebote im Bereich Migration und Integration im Netzwerk der Kooperativen Migrationsarbeit Niedersachsen (KMN) aus. In diesem Jahr fand das Treffen des Regionalverbunds Oldenburger Land im Kreishaus des Landkreises Cloppenburg statt. Rund 60 Fachkräfte, die sich täglich mit Migration und Integration befassen, wurden von Dr. Stefanie Föbker, Stabsstellenleiterin für Bildung, Integration und Demografie, willkommen geheißen.

Im Mittelpunkt des Treffens standen Vorträge über verschiedene Projekte mit Vorbildcharakter. Renate Hitz von der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger Münsterland stellte das Projekt „Betriebsspaziergänge“ vor, das Frauen mit Migrationshintergrund auf einfache und unterhaltsame Weise ermöglicht, Betriebe und Berufe kennenzulernen und Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Dieses Projekt hat bereits erste Erfolge in Form von Einstellungen verzeichnet.

Ulrike Ottl von der DIOS-Diakonie Osnabrück Stadt und Land betonte die Notwendigkeit von Schutzkonzepten für besonders schutzbedürftige Geflüchtete in Sammelunterkünften. In ihrer Funktion bei der DeBUG-Kontaktstelle für Niedersachsen und Bremen unterstützt sie Kommunen bei der Entwicklung solcher Konzepte, die verbindliche Vorgehensweisen und Verfahrensabläufe festlegen. Teilnehmer, die derzeit an der Erstellung von Gewaltschutzkonzepten für ihre Landkreise arbeiten, konnten wertvolle Infos und Anregungen mitnehmen.

Einigkeit herrschte unter den Beteiligten darüber, dass die Integrationsarbeit oft auf ehrenamtliches Engagement angewiesen ist, da hier der direkte Kontakt zur Aufnahmegesellschaft am besten gelingt. Lara Unland und Julian Benecke präsentierten das Oldenburger Projekt „Begegnungszentrum – Kaiser 19“, ein gelungenes Beispiel, bei dem sich auch viele Geflüchtete einbringen, um ihre positiven Erfahrungen an neu Hinzugekommene weiterzugeben.

Trotz der positiven Beispiele war auch Besorgnis über das gesellschaftliche Klima und die zukünftige Ausgestaltung des Arbeitsfeldes spürbar. Insbesondere wurde gefordert, die Förderung der Migrationsberatungsstellen, die das Rückgrat der kooperativen Migrationsarbeit in Niedersachsen darstellen, weiterhin aufrechtzuerhalten und keine Kürzungen durch die Landesregierung vorzunehmen.