Heike Böttjer, Dezernentin des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung Oldenburg, Bürgermeister Witali Bastian, Alex Bock (Klassensprecher der 5b) und Lehrer Markus Schulte bringen das neue Waldschule-Schild am Eingangstor an. Foto: Gemeinde Molbergen

Molbergen. Ein innovativer Schritt für die Umweltbildung und ein echtes Gemeinschaftsprojekt: Die Anne-Frank-Schule Molbergen hat offiziell ihre Schulwaldklasse eröffnet. Das Projekt „Schule im Wald – Lernen von, mit und in der Natur“ gibt Schülerinnen und Schülern der Klasse 5b ab diesem Schuljahr die Möglichkeit, jeden Montag inmitten des Augustendorfer Waldes Fächer wie Biologie, Mathematik, Kunst und Sport zu erleben.

Der Schulwald, der vor mehr als elf Jahren nahe Augustendorf entstand, ist über die Jahre zu einem vielfältigen Ökosystem herangewachsen und dient nun als lebendiges Klassenzimmer. Der Unterricht im Schulwald reicht von Naturbeobachtungen und Pflanzenkunde über Umweltanalysen bis hin zu Kunst- und Fotografieprojekten. Ein aktuelles Beispiel ist die diesjährige Apfelernte, die im Mathematikunterricht für Rechenübungen und im Deutschunterricht für kreative Schreibaufgaben genutzt wurde. Die Kinder verarbeiteten die Äpfel später zu Apfelmus – ein praktisches Lernen, das Spaß macht und gleichzeitig wertvolle Fertigkeiten vermittelt.

Bürgermeister Witali Bastian äußerte sich bei der Einweihung des Projekts begeistert: „Wir als Gemeinde sind stolz, ein solches Bildungsprojekt hier in Molbergen zu haben. Der Schulwald ist ein wertvoller Ort, an dem Kinder nicht nur lernen, sondern die Natur direkt erleben und wertschätzen lernen. Es ist schön, zu sehen, wie hier Theorie und Praxis auf so spannende Weise zusammenkommen.“

In ihrer Ansprache zur Eröffnung betonte Schulleiterin Petra Hensen: „Unser Schulwald schafft eine einmalige Verbindung zwischen Lernen und Natur. Durch das Engagement unserer Partner und die Begeisterung unserer Lehrkräfte konnten wir dieses Projekt verwirklichen und ermöglichen es unseren Schülern, nachhaltiges Denken und Handeln unmittelbar zu erfahren. „Dank dieser Unterstützung wird nachhaltige Bildung hier zum festen Bestandteil unseres Schulalltags.“

Die Umsetzung des Projekts passt zur Ausrichtung der Anne-Frank-Schule als zertifizierte Umweltschule und unterstützt das UNESCO-Programm „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). „Der Schulwald bietet nicht nur außergewöhnliche Lernsituationen, sondern vermittelt unseren Schülern ein Bewusstsein für die Natur und die Umwelt, das sie in die Zukunft tragen werden,“ soHensen.

Das Projekt „Schule im Wald“ ist ein einzigartiger Lernansatz, der sowohl innerschulisches als auch außerschulisches Lernen verbindet und die Schüler auf vielfältige Weise fördert. Die Kinder lernen, wie Pflanzen und Tiere im Ökosystem Wald leben, welche Bedeutung sie für das Klima haben, und sie erfahren aktiv, wie wichtig Umweltschutz ist. Verschiedene Umweltprojekte wie Geländespiele, Umweltuntersuchungen und die direkte Naturbeobachtung werden im Schulwald zur praktischen Lernerfahrung.

Die Anne-Frank-Schule Molbergen lädt auch umliegende Schulen und Kindergärten ein, den Schulwald als lebendiges Klassenzimmer kennen zu lernen. Projekte und Unterrichtseinheiten im Freien, ergänzt durch Waldbesuche oder Projekttage, bieten auch anderen Bildungseinrichtungen die Möglichkeit, das Konzept kennenzulernen und eigene Ideen zu entwickeln.

„Mit diesem Projekt gehen wir als Schule neue Wege und hoffen, dass der Schulwald andere Schulen inspiriert, eigene Ansätze für den Unterricht in der Natur zu entwickeln. Der Schulwald ist ein modernes Konzept, das eine nachhaltige und zukunftsorientierte Schulkultur ermöglicht,“ so Hensen.